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Nur noch

nadiawittenwiler

Ich gehöre zu den Menschen, die am liebsten alles mitnehmen, auf nichts verzichten und keine Möglichkeit verpassen wollen. Ich bin schnell unterwegs – sogar auf der Toilette, weil ich bloss nichts verpassen will. Ich sage zu allem Ja, denn wer weiss, vielleicht bereue ich es sonst? Doch dieses Jahr hat mir eine Lektion erteilt, die ich so schnell nicht vergessen werde: Es geht nicht ohne Kompromisse.


Wie ich meine Weise reise antrat :P

Anfang Januar wurde ich krank. Nichts Dramatisches, nur eine Grippe mit hartnäckigem Husten – wie jedes Jahr. Meine bewährte Strategie? "Es wird schon von alleine besser." Ein bisschen Tee, kein Sport, aber ansonsten weitermachen wie immer. Doch dieses Mal funktionierte das nicht. Der Husten wurde schlimmer, meine Energie nahm ab und am 31. Januar folgte der totale Zusammenbruch. Alles tat weh, meine Motivation war auf Null und ich fühlte mich einfach nur leer. Selbst für ein richtiges Tief war ich zu müde. Ich arbeitete nur das Nötigste, vergass meine Arbeitszeiten aufzuschreiben, legte mich wieder ins Bett. Die Kinder bekamen TV-Zeit, mein Mann kochte, ich ass – und schlief wieder. Am Mittwoch schleppte ich mich zum Arzt, bekam Antibiotika und – oh Wunder – am Donnerstag war ich wieder auf den Beinen. Plötzlich hatte ich wieder Freude am Leben! Wieso 1,5 Monate durchseuchen, wenn man es nicht einfach von Anfang an sauber angehen könnte...



Für das nächste Mal:

Ich hätte im Januar schon einfach einen Gang runter fahren können und vielleicht wäre es nie soweit gekommen. Ich bin kein Fan von Medikamenten, weil ich mich damit einfach nicht gut auskenne. Normalerweise verzichte ich darauf. Aber dieses Mal war ich einfach nur froh, dass ich es gemacht hatte. Und genau da wurde mir bewusst: Ich muss lernen, Kompromisse einzugehen. Ich kann nicht alles – und, wenn ich ehrlich bin, will ich das auch gar nicht mehr. Ich brauche Pausen, echte Erholung. Nur Adrenalin allein ist keine nachhaltige Lebensstrategie. Aber ohne Adrenalin für mich logischerweise auch zu langweilig :P.



Hier gibt es keine Standard-Lösungen:

Jeder von uns ist anders: unterschiedlich belastbar, unterschiedlich kommunikativ, unterschiedlich glücklich. Wir sehen immer nur, was andere uns zeigen. Doch den eigenen Weg zu finden, bedeutet, für sich selbst herauszufinden, was wirklich funktioniert. Mit meinen 32 Jahren fühle ich mich eigentlich noch jung – und gleichzeitig merke ich, dass ich reifer werde. Denn aus Fehlern lernen? Das ist wohl eines der deutlichsten Zeichen des Älterwerdens. Und wenn es mich ein Jahreseinstieg mit einer ordentlichen Erkältung gekostet hat, um das zu verstehen, dann nehme ich das gerne an. Auf ein Jahr mit mehr Kompromissen – und mehr Pausen!

 
 
 

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GOODlancer GmbH

Nadia Hüsler

+41 (0)79 458 69 82

your@goodlancer.ch

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