Als Unternehmerin, die sich hauptsächlich mit Buchhaltung beschäftigt, verbringe ich viele Stunden am Schreibtisch. Die meiste Zeit bin ich damit beschäftigt, Zahlen zu jonglieren und anderen Leuten die Grundlagen für ein Business näher zu bringen. Aber wie bei vielen Berufen, die stark sitzend und „kognitiv“ ausgerichtet sind, kann das über längere Zeit hinweg nicht nur körperlich, sondern auch mental ermüdend sein - jetzt im Dezember habe ich das so extrem wie noch nie gespürt. Vor meiner Selbständigkeit arbeitete ich nebenbei und war den Rest der Zeit Hausfrau. Bewegung und frische Luft war Bestandteil jedes Tages.
Super dankbar bin ich deshalb, dass ich am Montag weiterhin das Bootcamp für die Mitarbeiter der Firma bexio AG geben darf. Oft bereite ich das Workout ein paar Tage vorher vor und mache das Programm (vielleicht nicht genau so lang, wie dann am Montag) schon einmal durch. So kann ich das Training einschätzen, ob es zu einfach oder zu streng ist und kann mich plus/minus darauf vorbereiten, auch wenn es anschliessend mit einer Gruppe immer anders ist :).
Bewegung im Büro – Warum es so wichtig ist
Vielleicht fragst du dich, warum Bewegung neben dem Büroalltag so wichtig ist, gerade wenn der Job eher mental als körperlich herausfordernd ist. Die Antwort liegt in der Tatsache, dass unser Körper nicht dafür gemacht ist, stundenlang in einer Sitzposition zu verharren. Die negative Auswirkungen von sitzender Tätigkeit sind längst dokumentiert – unter anderem ein erhöhtes Risiko für Rückenschmerzen, Kreislaufprobleme, Übergewicht und sogar ernsthafte Herzerkrankungen.
Durch regelmässige Bewegung, wie sie bei meinem Bootcamp über Mittag stattfindet, kann dieser negative Effekt erheblich gemildert werden. Studien zeigen, dass funktionale Bewegung nicht nur das körperliche Wohlbefinden steigert, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit fördert. Wenn wir uns regelmässig bewegen, fördern wir die Blut- und Sauerstoffzirkulation, was uns dabei hilft, klarer zu denken und fokussierter zu arbeiten. Darüber hinaus hat Bewegung auch einen direkten Einfluss auf unser Stressniveau. Sie hilft, Stresshormone abzubauen und gleichzeitig die Produktion von Endorphinen – den sogenannten „Glückshormonen“ – zu steigern.
Mein Bootcamp: Woche für Woche neue Herausforderungen
Da ich das Bootcamp jede Woche selbst vorbereiten darf, habe ich die Freiheit, das Training abwechslungsreich und spannend zu gestalten. „Nie das gleiche Training“ lautet meine Devise! Und das hat nicht nur praktische Gründe, sondern auch einen psychologischen: Ich habe irgendwie Angst, dass die Teilnehmer gelangweilt sein könnten, wenn wir uns zu oft wiederholen. Dabei ist es völlig absurd, dass ich diese Sorge habe – viele berichten mir, dass sie so in ihrem „Film“ sind, dass sie es kaum merken würden, wenn wir ein Training ein Jahr später nochmal genau so machen würden. Es ist interessant zu sehen, wie die Konzentration während des Workouts auf den eigenen Körper und die Bewegung fokussiert ist und die wenigsten an der Struktur des Trainings oder der Wiederholung denken.
Natürlich ist es mir wichtig, jede Woche ein neues Training zu bieten, aber vor allem versuche ich, Abwechslung und Kreativität in die Übungen zu bringen. Funktionales Training, das gezielt die Bewegungsmuster des Alltags nachahmt, spielt dabei eine zentrale Rolle. Es geht nicht nur darum, einzelne Muskeln zu trainieren, sondern den gesamten Körper zu fordern und den Bewegungsapparat zu stärken. Für Büroangestellte ist das besonders wertvoll, da wir oft in einseitigen Haltungen arbeiten, die langfristig zu Fehlbelastungen führen können. Funktionales Training hilft, die Muskelgruppen, die im Büroalltag besonders beansprucht werden, zu stabilisieren und auszugleichen.
Warum Funktionales Training im Büro so effektiv ist
Funktionales Training ist besonders effektiv für Büroangestellte, da es darauf abzielt, Bewegungsmuster zu stärken, die wir im Alltag benötigen. Im Büro sitzt man viel, was zu einer schlechten Haltung und Verhärtung der Schultern, des Rückens und der Hüften führen kann. Das funktionale Training aktiviert genau diese Muskelgruppen, um die Haltung zu verbessern und Beschwerden zu lindern. Beispiele für funktionale Übungen, die im Bootcamp oft vorkommen, sind:
Kniebeugen oder auch Squats genannt: zur Stärkung des Unterkörpers und Verbesserung der Mobilität der Hüften.
Planks: für eine stabile Körpermitte und eine starke Wirbelsäule.
Ausfallschritte oder Lunges: zur Kräftigung der Beinmuskulatur und Förderung des Gleichgewichts.
Was an diesen Übungen besonders ist: Sie kombinieren Kraft, Koordination und Beweglichkeit, was sie ideal für die Verbesserung der allgemeinen Fitness und das Verhindern von Haltungsschäden macht – insbesondere für diejenigen von uns, die viel am Schreibtisch sitzen. Und das Beste daran: Auch wenn man wenig Zeit hat, kann man funktionales Training effektiv in den Büroalltag integrieren – sei es mit kleinen Übungen zwischendurch oder in einer intensiven Einheit wie dem Bootcamp.
Fazit: Die Mischung macht's
Als Unternehmerin weiss ich, wie wichtig es ist, den Kopf immer auf die Zahlen zu haben und strategisch zu denken. Aber genauso wichtig ist es, den Körper nicht zu vergessen und für eine gute Balance zwischen geistiger und körperlicher Gesundheit zu sorgen. Das Bootcamp über Mittag ist für mich der ideale Ausgleich zur Buchhaltung – und gleichzeitig die perfekte Gelegenheit, meinen Körper in Bewegung zu bringen und neue Energie zu tanken.
Indem ich jede Woche neue Übungen zusammenstelle und sicherstelle, dass die Teilnehmer nie das gleiche Training erleben, sorge ich für die nötige Abwechslung und den Spass an der Bewegung. Denn auch wenn die Büroarbeit oft vorherrscht, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, etwas für die Gesundheit zu tun, als genau jetzt.
Comments